Urban Sports 3

Da haben sich ein paar echt was getraut. Diese Übung ist gut für den Blutdruck, die Beinmuskulatur und die Beckenmuskeln. Einfach mal das nächste Pokerturnier überfallen. Die Übung kann aber durchaus auch variiert werden – wie wäre es mit einem bewaffneten Raubüberfall auf das nächste Hundezüchtertreffen, die nächste Ms. Germany Wahl (eventuelle Geiselnahme?) oder den nächsten SPD Parteitag? Wenn die Genossen dann die Arme heben, regnet es bestimmt Anzeigen wegen Volksverhetzung, aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls könnte der Überfall auf das Hyatt Hotel locker Grundlage für eine Gaunerkomödie a la Bang Boom Bang sein. Ein paar sympathisch schusselige Gangster machen sich auf, um das große Geld zu erbeuten. Und mal ehrlich – welcher Durchschnittsbürger hat schon was dagegen, wenn ein Luxushotel ausgeplündert wird und dabei keiner zu schaden kommt? Aufmerksam beobachtende Gäste haben wohl erkannt, dass die Täter südländischer Herkunft gewesen sein sollen. Dabei fällt mir ein, dass mein Bayrischer Onkel (schwarze Haare + Schnauzer) letztens von der Polizei kontrolliert wurde, weil man ihn für einen türkischen Schwarzarbeiter hielt – natürlich in Bayern. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema…

Von mir aus hätten die Täter noch ne dicke Wurst in die Lobby kacken sollen, aber dann hätte man sie wahrscheinlich sofort anhand der DNA-Spuren gefunden.

„Toto?“ „Ja? Was, Harry?“ „Wir ham’ ne heiße Spur. Riech ma!“ „Riecht irgendwie arabisch, oder? Ich würde sagen libanesische Großfamilie.“ „Wuff Wuff Wuff, Grrrrrrr…..“

Aber was war eigentlich mit diesem Wachmann los?! BILD und B.Z. überwarfen sich mit Lobpreisungen für den „Mutigsten Wachmann Berlins“, „Berlins Super-Wach-Mann!“, bla bla bla (ich paraphrasiere an dieser Stelle). Der Mann hat kein Kleinkind vor dem nahenden Auto gerettet, sondern irgendjemandem einen Sack Geld aus der Hand gerissen. Wie wär’s mit: „Lebensmüder Volltrottel riskiert Leben für Hotel“?

Natürlich ist es der wahr gewordene feuchte Traum der Springer-Presse, dass ein beschissen bezahlter Wachmann sich SO mit seinem Arbeitgeber identifiziert, dass er für seinen jämmerlichen Stundenlohn sein LEBEN (vielleicht auch das anderer Anwesender?) riskiert, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Ganz ehrlich – man muss schon gehörig einen an der Waffel haben, wenn man sich für 8 Mark Fuffzig die Stunde in bestem Kamikaze Stil auf den Räuber stürzt, komme was wolle! Vielleicht erlag der gute Mann ja kurzzeitig der Illusion, dass es SEIN Hotel wäre, das grade ausgeraubt oder SEIN Geld wäre, dass grad geklaut wird. Aber am Ende hat er sich bestimmt doch über die Anerkennung gefreut, die ihm zuteil geworden ist und vielleicht hat er in einer ruhigen Minute der Besinnung im Geiste dem lieben Gott (oder auch den Räubern) gedankt, dass die Gangster ihm nicht ein zweites Arschloch geschossen haben.

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Eine Antwort to “Urban Sports 3”

  1. asi goreng Says:

    es sind 6,- euro brutto pro kampfstunde!!!
    sh. http://www.bdws.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=772&Itemid=48

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